Nach der Installation des Grundsystems kann eine grafische Oberfläche installiert werden. Die Grafische Benutzeroberfläche oder auch grafische Benutzerschnittstelle (Abk. GUI von englisch graphical user interface) bezeichnet eine Form von Benutzerschnittstelle eines Computers. Sie hat die Aufgabe, Anwendungssoftware auf einem Rechner mittels grafischer Symbole, Steuerelemente oder auch Widgets genannt, bedienbar zu machen
Alphabetische Liste einiger Display-Manager im offiziellen Gentoo-Baum:
Name | Paket | Beschreibung |
---|---|---|
CDM (The Console Display Manager) | x11-misc/cdm | The Console Display Manager |
GDM (GNOME Display Manager) | gnome-base/gdm | GNOME Display Manager |
LightDM (A Lightweight Display Manager) | x11-misc/lightdm | A lightweight display manager |
LXDM (LXDE Display Manager) | lxde-base/lxdm | LXDE Display Manager |
Qingy (Qingy Is Not GettY) | sys-apps/qingy | A DirectFB getty replacement |
SDDM (Simple Desktop Display Manager) | x11-misc/sddm | Simple Desktop Display Manager |
SLiM (Simple Login Manager) | x11-misc/slim | Simple Login Manager |
WDM (WINGs Display Manager) | x11-misc/wdm | WINGs Display Manager |
XDM (X Display Manager) | x11-apps/xdm | X.Org’s X Window Manager |
Es gibt
Desktop Envirements und Windowmanager
Envirements stellen Programmsammlungen zur Verfügung. Windowmanager stellen nur die Möglichkeit der Nutzung der grafischen Oberfläche bereit. Hier werden die Pakete nachträglich auf eigenen Wunsch hin installiert. Der Vorteil besteht in dem geringen Festplattenplatz und geringen Arbeitsspeicherbedarf. Aber es ist mehr Handarbeit als bei GUIs ( erforderlich um das System den Wünschen entsprechend einzurichten.
Die bekanntesten grafischen Oberflächen sind:
- Gnome bzw. Malte
Der Desktop soll Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit betonen; die Software soll „einfach funktionieren“. Daher werden bei der Installation bereits viele Pakete installiert. Gnome wird seit Version 3 nicht mehr aktualisiert. Der Nachfolger von Gnome ist Malte - KDE
KDE wünscht ebenfalls eine leichte Bedienbarkeit. Er ist in vielen Distributionen (z.B. Knoppix, Linux Mint) als Standard Window Manager eingrichtet. - Fluxbox
Der Fokus der Entwickler liegt bei Fluxbox auf einem möglichst sparsamen Umgang mit Betriebsmitteln und einer tiefgehenden Konfigurationsmöglichkeit. Daher müssen evtl. mehrere Pakete nach Fluxbox installiert werden. - Xfce
Xfce basiert wie Gnome, LXDE und ROX auf dem GUI-Toolkit GTK+, unterstützt derzeit über 40 Sprachen und kann mittels Themes im Aussehen angepasst werden. Da Xfce 4 zu den Standards von freedesktop.org konform ist, kann es auch mit Gnome- und KDE-Programmen umgehen – und umgekehrt. - LXDE
Im Gegensatz zu anderen Desktop-Umgebungen wie KDE oder Gnome funktionieren die einzelnen Komponenten in LXDE mit nur wenigen Abhängigkeiten voneinander und können so einfach nach und nach auf andere Systeme übertragen werden.
Je nach grafischer Oberfläche werden Pakete automatisch installiert. Dies ist bei Fluxbox und LXDE nicht der Fall.
Auf den Bildern des Fluxbox wird das Menü auf englisch angezeigt. Dies kann natürlich geändert / angepasst werden. Bilder von grafischen Oberflächen:
Malte Desktop |
Um unter
Gentoo die grafische Oberfläche zu nutzen
ist es erst erforderlich das Grundsystem x11-base/xorg-x11 zu kompilieren Dann kann die gewünschte grafische Oberfläche installiert werden.
Als erstes muss die Konfigurationsdatei /etc/make.conf angepasst werden. Für eine Installation von Gnome stellen Sie sicher, dass X, gtk und gnome in Ihrer USE-Variable enthalten sind. Dann können die X11 Basis und gnome installiert werden. Die Erstkompilierung von Gnome dauert recht lange (kann mehrere Stunden dauern). Bei einer Installation von Gentoo mit grafischer Oberfläche empfehle ich als Erstes die Installation von Fluxbox und z.B. Firefox. Eine Kompilierung des Desktop Envirements kann nachträglich im Hintergrund erfolgen.
Schnell und stabil ist Fluxbox. Das Menü wird über das Kontextmenü aufgerufen. In der Grundversion gibt es (noch) keine Button. Dies kann durch eigene Konfigurationen geändert werden.
In der Datei .xinitrc im Heimatverzeichnis kann festgelegt werden, welcher Fenstermanager gestartet werden soll. Das starten der Oberfläche erfolgt durch startx Eine Aktualisierung des Profils erfolgt mit env-update && source /etc/profile
localhost michi $ su Password localhost /home/michi # echo "USE="X gtk gnome" >> /etc/make.conf localhost /home/michi # emerge -av x11-base/xorg-x11 localhost /home/michi # emerge -av gnome localhost /home/michi # env-update && source /etc/profile localhost /home/michi # echo "exec gnome-session" > ~/.xinitrc
Es wird nicht automatisch eine grafische Oberfläche beim Start geladen wenn dies nicht aktiviert wird.
Versuchen Sie den Befehl startx, um den X-Server zu starten startx ist ein Skript (es wird von x11-apps / xinit installiert), das eine X-Sitzung ausführt. Das heißt, es startet den X-Server und einige grafische Anwendungen darauf. Es entscheidet anhand der folgenden Logik, welche Anwendungen ausgeführt werden sollen: Wenn eine Datei mit dem Namen .xinitrc im Home-Verzeichnis vorhanden ist, werden sie die hier vorliegenden Befehle ausgeführt.Andernfalls wird der Wert der Variablen XSESSION aus der Datei /etc/env.d/90xsession gelesen und ausgeführt.
Es gibt verschiedene Login-Manager für die Oberfläche. GUIs haben meist schon einen in der Paketsammlung mit enthalten. Sonst gibt es für die Anmeldung zum Beispiel xdm oder gdm. Um die gewünschte Oberfläche automatisch zu starten muss X mit in den Runlevel eingefügt werden. Ein Beispiel:
localhost michi $ su Password localhost /home/michi #emerge -av xdm localhost /home/michi # rc-update add xdm default
Welche grafische Oberfläche?
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht erstmal einen Windowmanager wie Fluxbox zu installieren. Die Installation geht relativ schnell und so hat man erstmal die Möglichkeit die Basis der grafischen Oberfläche zu nuzten. Gnome kann zum Beispiel hinterher noch paralle installiert werden während Fluxbox genutzt wird. Unter Gentoo dauert die Kompilierung von Gnome und KDE nunmal lang .
Seite des Gentoo-wiki: https://wiki.gentoo.org/wiki/Xorg/Guide/de